Holzvergaserkessel und Feststoffbrennkessel

Der Holzvergaserkessel ist ein Heizkessel und zwar eine Variante eines Stückholzkessels.

Der Holzvergaserkessel zeichnet sich dadurch aus, dass die einzelnen Stufen der Holzverbrennung, und zwar die Holzvergasung und Holzgasverbrennung räumlich und zeitlich voneinander getrennt stattfinden. Dadurch werden (im Vergleich zu anderen Festbrennstoffkesseln) sehr niedrige Schadstoffemissionen und ein sehr hoher Wirkungsgrad erreicht.

Die Technik des Holzvergaserkessels

Das Holz wird chargenweise dem Heizkessel zugeführt und vergast.

Der Kessel ist durch eine Brennerplatte aus Feuerfestkeramik in eine Ober- und eine Unterkammer geteilt. In der Oberkammer liegt das Stückholz auf der Brennerplatte geschichtet.

Wird der Kessel entzündet, wird dem Holz zunächst die Restfeuchte entzogen. Dann setzt die Holzvergasung ein. Die leichten Gas-Bestandteile werden bereits oberhalb der Brennerplatte vorverbrannt. Die Verbrennungsgase gelangen mit den noch unverbrannten Gasbestandteilen durch die glühende Holzkohle nach unten in eine Wirbelkammer, wo die schwer brennbaren Anteile bei hohen Temperaturen um 1100°C nun ebenfalls verbrannt werden. Anschließend erfolgt die Nachverbrennung.

Die Verbrennung wird – je nach Bauart und Hersteller – von einem Saugzugventilator im Abgasstrom oder einem Druckgebläse im Frischluftkanal unterstützt. Die Luftzufuhr teilt sich im Kessel in Primär- und Sekundärluft. Die Zuführung der Primärluft erfoglt in der Oberkammer, mit ihr wird die Vergasung und damit die Kesselleistung gesteuert. Die Sekundärluft wird in der Unterkammer dem Holzgas zu dessen vollständiger Verbrennung zugeführt. Die Optimierung der Primär- und Sekundärluftzufuhr erfolgt stets getrennt.

Die Luftmengen werden manuell eingestellt oder elektronisch geregelt, dies ist je nach Hersteller und Bauart. Bei Kesseln mit elektronischer Regelung werden entweder nur der Saugzugventilator bzw. das Druckgebläse drehzahlgeregelt oder zusätzlich die Sekundärluft anhand des mit einer Lambdasonde gemessenen Restsauerstoffgehalts nachgeführt.

Auch ein Holzvergaserkessel benötigt eine Rücklaufanhebung, damit die Bildung aggressiver Kondensate und Teerablagerungen im Kessel bei Rücklauftemperaturen unter 55°C vermieden werden. Zudem ist er wie alle Feststoffbrennkessel mit einer thermischen Ablaufsicherung versehen. Siehe hierzu auch Ladomat.

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Pufferspeicher

Für Holzkessel über 15 kW Leistung ist in Deutschland nach der BImSchV (Bundesimmissionsschutzverordnung) ein Puffer vorgeschrieben. Dieser dient sowohl dem Umweltschutz, da der Kessel stets bei Nennlast, also im optimalen Betriebszustand, arbeiten kann, als auch dem Komfort, da der Kessel nicht ständig angefeuert bleiben muss, sondern nur bedarfsweise zum Aufheizen des Pufferspeichers in Betrieb genommen wird.

Die Puffergröße nach BImSchV muss mindestens 25 Liter je kW Kesselleistung betragen. In der Praxis sollte sie aber oberhalb 50 Liter je kW Kesselleistung dimensioniert sein. Erst ab dieser Größe wird auch der entsprechende Komfort erreicht. Dazu sollte auch die Kesselleistung nicht zu klein gewählt werden, um vernünftige Pufferaufheizzeiten zu erreichen und auch im bei sehr kaltem Wetter sowohl direkt ausreichend Heizleistung abnehmen als auch die Puffer aufheizen zu können. Der Richtwert ist: Leistung eines Öl-/Gaskessels nach herkömmlicher Berechnungsart + >50%. So berechnen Sie die Puffergröße.

Förderungen

Deutschland: Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) gibt für den Einbau von Scheitholzvergaserkesseln und anderen Biomassebrennern Zuschüsse. Daneben sind über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) an entsprechende Bedingungen geknüpfte zinsgünstige Kredite erhältlich. Auch Länder und Kommunen bieten gelegentlich einschlägige Fördermittel an.

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