Pufferspeicher bei Pellletheizungen
Grundsätzlich gilt bei Pelletheizungen und eigentlich jeder anderen Holzheizung auch die Devise: Mit einem Pufferspeicher geht’s besser.
Besonders dann sollte man diese Devise berücksichtigen, wenn das Gebäude sehr wenig Energie verbraucht.
Denn selbst ein Kessel mit 8 oder 10 kW schaltet sich, ohne Puffer- bzw. Kombispeicher, zum Beispiel bei einem Niedrigenergiehaus mit nur 5 oder 6 kW Wärmebedarf häufig ein und aus, da in der Übergangszeit das Gebäude eben nur 15% oder 30% der Heizleistung benötigt und damit selbst ein kleiner Pelletheizung oder Holzheizung mit einem Festbrennstoffkessel bereits im Teillastbereich zu groß ist.
Das ist vergleichbar mit Autofahren in der Stadt. Häufiges Anfahren und Bremsen belastet das Auto, verbraucht mehr Sprit und das Auto lebt nicht so lange.
Anders dagegen lange Fahrten auf der Autobahn. Langstreckenfahrzeuge leben länger und haben häufig doppelt soviel Kilometer.
Für den Pelletskessel heißt dies: Lange Laufzeiten und lange Stillstandzeiten.
Diese erreicht man entweder mit Puffer- bzw. Kombispeicher oder mit einem unterdimensionierten also möglichst kleinen Holzkessel. Unterdimensioniert heißt z.B. 10 kW Kesselleistung bei 12 od. 13 kW Gebäudewärmebedarf.
Speziell im Neubau und im sanierten Altbau ist der Wärmebedarf häufig unter 10 kW ist, ist eine Unterdimensionierung nicht möglich, es bleibt damit nur der Betrieb mit Puffer- bzw. Kombispeicher.
Schlechtere Verbrennung, stärkerer Verschleiß, kürzere Lebensdauer
Natürlich funktioniert die Anlage auch ohne Puffer- bzw. Kombispeicher aber Sie wird häufig nicht im optimalen Bereich laufen und damit evtl. häufiger zu reinigen und zu warten sein. Es ist auch mit einem größeren Verschleiß zu rechnen.
Wieso wird bei der Pelletsheizung ein Pufferspeicher empfohlen und bei der Gas- oder Ölheizung nicht?
Generell gilt auch für die Öl- und Gasheizung: je länger die Laufzeit desto besser die Verbrennung, die Wirtschaftlichkeit und die Lebensdauer des Kessels.
Optimales Glutbett und hohe Feuerraumtemperaturen brauchen Zeit!
Bei Holz- oder Pelletsheizung dauert die Zeit vom Start bis zur optimalen Temperatur länger, meist ca. 10 Minuten. Sie kennen dies vom Lagerfeuer oder vom Kaminofen . Erst wenn eine schöne Glut aufgebaut ist und der Ofen im inneren schön heiß ist, verbrennt das Holz optimal und raucht nicht.
Das heißt, wenn der Pelletskessel nur 20 –30 Minuten läuft und dann wieder für 30 Minuten abschaltet um dann wieder neu zu starten läuft der Kessel teilweise 30-50% davon in der ungünstigen Startphase bzw. in der Abheizphase. Die Verbrennung ist dabei nicht optimal, Schwelgase entstehen und die Kesselteile werden stärker belastet.
Ein Pufferspeicher oder ein Kombispeicher hat noch weitere Vorteile:
– optimale Solarnutzung, selbst bei wenig Kollektorfläche (nur Warmwasser) da Überschüsse die eine Solaranlage zwangsläufig erzeugt, in der Heizung mitgenutzt werden können. (Sonnige Tage und kalte Nächte)
– hygienische Warmwasserbereitung durch kleineren Trinkwasservorrat, da ein Kombispeicher das kleine Trinkwasservolumen wieder schnell nachheizt oder sogar nur bei Bedarf über einen Wärmetauscher erwärmt.
– saubere hydraulische Trennung von Wärmeerzeuger und Heizkreis