Heizkosten senken mit Geld vom Staat

heizen mit holz

Alte Heizungen sind nicht nur teuer für Eigentümer oder Mieter der Räumlichkeiten. Ihre Immissionen sind auch verantwortlich für Umweltschäden und Klimawandel. Zwar gibt es gesetzliche Verpflichtungen für energieeffizientes Bauen und für den Austausch von Heizungsanlagen im Gebäudebestand. Zu beachten ist hier vor allem die aktuelle Fassung der Energieeinsparverordnung (EnEV 2014). Viele alte Heizungsanlagen genießen aber noch mehrjährigen Bestandsschutz. Mit Geldern in Form von Zuschüssen oder vergünstigten Krediten fördert der Staat den Umstieg auch ohne Zwang. Das Portal www.kreditecheck.net stellt die verschiedenen Möglichkeiten vor:

Mittel von der weltweit größten nationalen Förderbank

Wenn es um energieeffizientes Bauen, energetische Sanierungen und erneuerbare Energien geht, sollten Hauseigentümer unbedingt die Angebote der Förderbank KfW beachten. Die Abkürzung stand früher für Kreditanstalt für Wiederaufbau und weist auf die Gründungsgeschichte dieser Bank nach dem zweiten Weltkrieg hin. Neben der KfW sind in Deutschland auch Förderbanken der Bundesländer tätig. Kontaktdaten gibt es beim Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands e. V. (VÖB). Speziell zum Thema Heizungen sind auch die sogenannten BAFA-Mittel interessant. BAFA ist das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle. Es hat ein Marktanreizprogramm für erneuerbare Energien aufgelegt, fördert Solarthermie, Wärmepumpen, Biomasse-Anlagen (zum Beispiel eine Pelletheizung), Anlagen mit Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) sowie die Energieberatung für Wohngebäude vor Ort. BAFA- und KfW-Förderungen dürfen kombiniert werden.

Sanierung von Gas- oder Ölheizungen

Für die Finanzierung einer neuen Gas- oder Ölheizung eignen sich die KfW-Programme 152 (Darlehen) und 430 (Zuschuss). Es gilt zunächst, einige technische Voraussetzungen für die Förderfähigkeit zu klären. So muss die Heizung für dauerhaften Brennwertbetrieb geeignet sein. Die Vorlauftemperatur darf höchstens 60 °C betragen, um die Räume genügend zu erwärmen. Damit alle Heizkörper den nötigen Wasserdruck bekommen, ist ein hydraulischer Abgleich erforderlich. Für die Prüfung der gesamten Maßnahme ist ein Energieberater einzuschalten. Zur Heizungssanierung zählt nicht nur der eigentliche Austausch der Therme. Auch Nebenarbeiten wie Einbau einer Flächenheizung oder Erneuerung der Thermostate werden den geförderten Maßnahmen zugerechnet. Die exakten Konditionen hängen vom Umfang der Maßnahme ab. Der Zinssatz beträgt beim KfW-Kredit 0,75 %. Es gibt außerdem einen Tilgungszuschuss. Sie müssen also weniger zurückzahlen als die ursprüngliche Kreditsumme. Für Einzelmaßnahmen beträgt dieser Zuschuss 7,5 %, maximal 3.750 Euro, bei einem kompletten Sanierungspaket für die Heizung steigt er dagegen auf 12,5 %, maximal 6.250 Euro. Bis zu 50.000 Euro werden als Darlehen vergeben. Die Laufzeit ist zwischen vier und dreißig Jahren wählbar. Fällt die Tilgung anfangs noch schwer wegen anderer laufender Verpflichtungen, kann eine tilgungsfreie Zeit von bis zu fünf Jahren vereinbart werden. Entscheiden Sie sich für den Zuschuss, wird ebenfalls zwischen Einzelmaßnahme und Sanierungspaket differenziert. Im ersten Fall gibt es 10 % der Kosten, höchstens 5.000 Euro, im zweiten Fall dagegen 15 % und bis zu 7.500 Euro. Zuschüsse werden ganz einfach online im Portal der KfW beantragt. Für die Darlehen ist dagegen die Hausbank zuständig. Sprechen Sie mit Ihrer Bank unbedingt vor dem Start der Arbeiten, nachdem der Energieberater die Förderfähigkeit geprüft hat.

Förderung von Neubauten, umfassenden Sanierungen und erneuerbaren Energien

Deutlich umfangreicher, aber auch komplexer werden die Spar-Angebote des Staates bei Neubauten, dem Erreichen eines KfW-Effizienzhaues durch Sanierung und dem Einsatz erneuerbarer Energien. Infrage kommt hier zunächst der Kredit 151 für ein KfW-Effizienzhaus 55 mit 0,75 % Zinsen für bis zu 100.000 Euro und einem Tilgungszuschuss bis zu 27.500 Euro. Für erneuerbare Energien gibt es das Produkt 167, ein Darlehen von bis zu 50.000 Euro mit maximal zehnjähriger Laufzeit und aktuell 1,20 % Zins. Der Einsatz von Brennstoffzellen wird im Rahmen des Zuschussprodukts 430 mit 40 % der Kosten gefördert. Um das Verbrennen fossiler Energieträger zu reduzieren, stehen zusätzlich zu den genannten KfW-Produkten umfangreiche Finanzierungshilfen durch die oben erwähnten BAFA-Mittel bereit. Eine grundsätzliche Basisförderung für das Heizen mit erneuerbaren Energien wird je nach Anlage mit umfassenden Zusatzförderungen aufgestockt.

Beispiel Solarthermie

Am Beispiel einer Solarthermieanlage lässt sich das Zusammenspiel von Basis- und Zusatzförderung gut erklären. Errichten Sie auf einem bereits existierenden Gebäude eine Solaranlage für die Warmwasserbereitung, gibt es dafür 50 Euro pro Quadratmeter Kollektorfläche, höchstens jedoch 2.000 Euro. Das ist die Basisförderung – als Zuschuss zur Finanzierung, nicht als Darlehen. Sie müssen die Förderung nicht zurückzahlen. Richtig interessant wird es, wenn die von der Sonne erzeugte Wärme auch die Heizung unterstützt. Die Förderung steigt nämlich auf fast das Dreifache, nämlich 140 Euro pro Quadratmeter, maximal 5.600 Euro. Verdienen Sie sich weitere Bundesmittel durch eine neue Brennwert- oder Ökoheizung, das bringt 500 Euro. Oder optimieren Sie die vorhandene Heizung und sichern Sie sich dafür 10 % der Kosten (begrenzt auf 50 % der Basisförderung). Bauen Sie die Solarthermieanlage in ein Gebäude ein, das zum KfW-Effizienzhaus 55 saniert wurde, erhöht sich die Basisförderung zudem nochmals um die Hälfte.

Heizen mit Holz

Ähnlich differenzierte Fördermöglichkeiten gibt es auch für Holzheizungen, also zum Beispiel Holzvergaserkessel oder Pelletheizungen. Pelletöfen werden in der Regel mit 80 Euro je Kilowatt Leistung bezuschusst, für Hackschnitzel-Anlagen gibt es pauschal 3.500 Euro und für eine Heizung mit Scheitholz 2.000 Euro. Auch hier kann die Basisförderung aufgestockt werden. Die Kombination mit einer Solaranlage oder das Einbinden in ein Nahwärmenetz bringen beispielsweise 500 Euro Bonus, eine Optimierung der Heizung und der Einbau in ein KfW-Effizienzhaus werden wie oben bei der Solarthermie dargestellt belohnt.